Sprachprojekttage in Kaliningrad – Russland

29. Mai 2019HAK

Eine Reise nach Kaliningrad!

Die Sprachprojekttage in Russland stellen wohl den langersehnten Höhepunkt in der Sprachausbildung an der BHAK Wien 10 dar!
Nach wochenlangen Vorbereitungen war es endlich wieder soweit:
Die Reise nach Kaliningrad konnte am Samstag, am 04.05.2019, um 22:10 Uhr am Wiener Hauptbahnhof beginnen. Im Schlafwagen mit dem Nachtzug bis Warschau – allein das war schon eine Aufregung: Bis wir alle unsere Koffer und uns selbst im richtigen Abteil verstaut hatten!,
Am nächsten Tag, so um 9 Uhr vormittag In Warschau angekommen, wartete schon der Bus auf uns, und weiter ging die Reise Richtung Norden, an die Ostsee.
Spannend war der Grenzübergang zwischen Polen und Russland – wir verlassen den EU Raum und befinden uns plötzlich in einer anderen Welt… in Russland.

Kaliningrad – ehemaliges Königsberg – ist ja auch etwas Besonderes, da dieses Gebiet eine deutsche, ostpreußische Vergangenheit hat, und seit 1945 eine russische Exklave darstellt.
Damit haben wir uns schon in der Vorbereitung auf die Reise im Unterricht auseinandergesetzt, und wir waren neugierig, wie sich das in der Realität bemerkbar macht: russische Gegenwart mit deutscher Vergangenheit.

Das sollten wir auch im Laufe der Woche erleben dürfen: Unser Wochenplan war folgender:
Nach der Ankunft in der Sprachschule „Privet“ (= was soviel heißt wie: „Servus“) wurden wir bei Gastfamilien untergebracht. So hatten wir die Möglichkeit, das russische Alltagsleben in der Familie, mit Frühstück und Abendessen, in Gesprächen mit den Gasteltern, kennen zu lernen.
Vormittags fand immer Sprachunterricht in Kleingruppen statt, und die Nachmittage waren gefüllt mit Ausflügen in die Stadt und an die Kurische Nehrung. Das ist ein Naturschutzgebiet an der Ostsee mit einer besonders schönen Landschaft, wo wir auch die ornitologische (= Vogelkunde) Station Fringilla besuchen durften.
Wir konnten dabei sein, wie Zugvögel, die in einem riesengroßen Fangnetz gelandet sind, mit einem Markierungsringlein versehen, abgemessen und abgewogen wieder in die Freiheit entlassen wurden. So kann man die Wanderwege der Zugvögel weltweit erforschen… dabei erfurhen wir, dass es auch am Neusiedlersee in Illmitz solch eine Vogelfangstation gibt.
In die Zeit unseres Aufenthaltes in Kaliningrad fiel auch einer der wichtigsten Feiertage in Russland: der „Tag des Sieges“, welcher dem Ende des 2. Weltkrieges und dem Sieg über den Faschismus gewidmet ist. So erlebten wir, wie intensiv dieser Tag bei den Russen gefeiert wird, mit Militärparaden und Gedenkveranstaltungen, bis zu einem großen Volksfest mit Bühnen für Konzerte, Chöre, Tänze – wie wir es in Österreich in der Art und Intensivität nicht kennen.
Einen Beitrag zu diesen Veranstaltungen leisteten auch wir als „spezielle Gäste aus Österreich“, da wir eingeladen waren vom Musikkollege namens Rachmaninov: Wir eröffneten den Wettbewerb für Lyrik mit einem Friedensgedicht des russischen Autors Konstantin Simonov : „Wart` auf mich“ – vorgetragen als Sprechchor in russischer, deutscher und serbischer Sprache – damit machten wir großen Eindruck und bekamen Applaus und Komplimente für unseren Beitrag.

Die Woche ging so unglaublich schnell wieder vorbei, dass viele von uns den Wunsch äußerten, unbedingt wieder mal nach Russland zu fahren, die Motivation fürs Erlernen der russischen Sprache ist merklich gestiegen!
Sowohl aus Sicht der Lehrer/innen also auch aus der Sicht der Schüler/innen – Kaliningrad ist eine Reise wert – und verlangt nach mehr!
Russisch-Schüler/innen der 4AK, 4CK
Mag. Elisabeth Bös
Mag. Andreas Gruber

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